Bachs "Aria mit 30 Variationen", der vierte Teil seiner Clavierübungen, ist ein Kompendium von Stücken unterschiedlichster Stile und Satzarten. Deren verbindendes "Thema" ist kaum mehr als ein Bassmodell, das die Grundlage bildet, ein breites Spektrum von Formen und Fakturen - von Tanz und Stile antico, von Kanon bis Potpourri, von Polonaise und Ouvertüre - zu demonstrieren: als Versuch, die Vielfalt der Musik von 1740 auf eine gemeinsame Basis zurückzuführen.
Dieser Ansatz lässt sich fortschreiben, indem einzelne Stücke ersetzt, neugefasst, anders akzentuiert werden. Eine Herausforderung, der sich 45 Komponistinnen und Komponisten gestellt haben - und in der Vielfalt an Möglichkeiten, an sein Werk anzuschließen, eine weitere Hommage an Bach.
(Aus der Einführung von Violeta Dinescu) 'Seit 2006 kenne ich Michael Heinemann. Unsere Begegnung war damals - während des ersten ZwischenZeiten-Symposiums - intensiv und voller Hoffnung für eine mögliche Zukunft der musikalischen Kommunikation. Jahr für Jahr kam Michael Heinemann zu uns und überraschte uns mit seiner besonderen Art, Musik sowohl in Mikro- als auch in Makroperspektiven kreativ wahrzunehmen und inspirierend zu vermitteln. Michael Heinemann hat seit so vielen Jahren eine eigene analytische Methode erfunden, um die rumänische Musik als Kulturgut Europas immer wieder neu zu entdecken. Die Kontinuität dieser musikalischen Freundschaft, die in den ZwischenZeiten-Symposien-Zeiten (Begegnungen) entstand, war eine besondere Freude für uns alle. Es war auch eine Freude für uns, Michael Heinemann zu seinem 60. Geburtstag musikalisch zu gratulieren.'