Fassung für Klavier solo
Um 1850 erreichte der Bach-Kult in Frankreich einen ersten Höhepunkt, der sich seit Beginn des Jahrhunderts ausgebreitet hatte. Auch der damals noch weitgehend unbekannte Charles Gounod setzte sich intensiv mit den Werken Bachs auseinander und studierte Choräle und Motetten ebenso wie die Präludien und Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier.
Bei einer privaten Vorführung 1852 soll er zu den berühmten Akkordbrechungen des C-dur-Präludiums BWV 846 eine ausdrucksvolle, kantable Melodie improvisiert haben, die später durch die Textierung mit „Ave Maria“ weltberühmt werden sollte. Im Druck erschienen 1853 aber zunächst mehrere Instrumentalfassungen dieser Bearbeitung, darunter auch eine für Klavier solo von Gounod selbst, die hier erstmals als Urtext-Edition vorgelegt wird.
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