Immer stärker gerät in den letzten Jahren die Filmmusik Hanns Eislers in den Blickpunkt des Interesses: durch bedeutende Quellenfunde und DVD-Editionen sowie neue musik- und filmtheoretische Forschungsansätze. Nachdem lange das gemeinsam mit Theodor W. Adorno verfasste Buch Komposition für den Film das Bild des Filmkomponisten Eisler bestimmte, werden nun seine über 40 Filmpartituren selbst zum Gegenstand eingehender Untersuchungen.
Die vorliegende Aufsatzsammlung spannt einen weiten Bogen von Niemandsland (1931) bis zu Esther (1962). Die zwölf Autoren aus Deutschland, Großbritannien, Mexiko, Spanien und den Vereinigten Staaten beziehen neben der Frage, inwieweit Eisler hierbei seine eigenen Forderungen eingelöst hat, sehr unterschiedliche Konzepte der Filmmusikanalyse in ihre Betrachtungen ein. So erstaunt es nicht, dass die Autoren der dritten Eisler-Studien zu erfrischend unterschiedlichen und höchst lesenswerten Ergebnissen gelangen.