Auf vielen Umwegen gelangte das Autograph dieses bedeutendsten Klavierwerks von Haydn über einen Sammler in die New Yorker Bibliothek. Es bietet auf vier Blättern die Reinschrift des Werks; zwei Blätter mit Entwurfscharakter schließen sich an. Haydn komponierte das damals noch als „Sonate“ überschriebene Werk für „Signora de Ployer“ (wohl die aus der Mozart-Biographie bekannte Pianistin Barbara Ployer). Offenbar war der Variationssatz tatsächlich als Beginn einer mehrsätzigen Sonate gedacht. Wie aus dem zweiten Teil des Autographs hervorgeht, erweiterte Haydn aber später den Satz und schloss das Werk mit einer groß angelegten Capriccio-Coda ab. Der Erstdruck trägt bereits den Titel „Variationen“. Unter dem Titel „Variationen f-moll“ wird das berührende Meisterwerk seitdem in aller Welt gespielt.